Eine frühe Werkserie von Windzeichnungen umfasst zehn 35 x 35 cm große Leinwände. Die Leinwände sind mit Kohlepigmenten beschichtet und werden für einen genau festgehaltenen Zeitraum in einen Baum gehängt. Die Äste des Baumes, die durch Wind, Regen oder andere Witterung bewegt werden, bemalen die Leinwand, werden sozusagen zum Pinsel, der durch die Wetterlage geführt wird. Die sich so ergebende Interaktion mit einem Naturstück, zum Beispiel einer Salweide, Hainbuche oder Sommerlinde, hinterlässt Spuren auf dem Malgrund. Die zarten Gesten auf dem Bildträger, die jeweils im Werktitel mit Windstärke, Datum, Dauer und dem pflanzlichen Urheber spezifiziert werden, muten als geradezu ironischer Kommentar auf Stilrichtungen wie den abstrakten Expressionismus, die Pop-Art und das Informel an.